Sowohl die Psychotherapie als auch unsere biblische Seelsorge und Löserschaft verfolgen die Absicht, dem leidenden Menschen zu helfen. Auf der Basis eines unterschiedlichen Menschenbildes kommen sie aber zu verschiedenen Methoden der Heilung. Die Psychotherapie bemüht sich um die Gesundheit der menschlichen Seele in Unabhängigkeit zu Gott. Das Verhältnis der gesamten menschlichen Persönlichkeit zu dem Gott der Bibel ist der Psychotherapie fremd. So sind z.B. die krankmachenden Kräfte persönlicher Schuld und die heilende Macht der Vergebung, Erlösung und Befreiung durch Jesus Christus für den humanistischen Therapeuten keine Realitäten.
Einen bereichernden Austausch zwischen biblischer Seelsorge / Löserschaft und Psychotherapien kann es geben.
Die Psychotherapie beschränkt sich zum einen auf die Beobachtung und Beschreibung seelischer Reaktionen. Sie verzichtet zum anderen auf die Endgültigkeit eines diagnostischen Absolutheitsanspruchs und bekennt sich zur Begrenztheit ihrer Heilungsmöglichkeiten gemäß ihrer weltanschaulichen Grundlage; sie respektiert die Realität des biblisch-ganzheitlichen Menschenbildes von Leib, Seele und Geist.
Zu einem besonderen Bereich der Psychotherapie / Psychiatrie soll kurz Stellung genommen werden:
Es ist bekannt, dass der quantitative Einsatz von Psychopharmaka (Neuroleptika) auch in psychiatrischen Fachkreisen umstritten ist. Wir befürworten ihre Verwendung zur momentanen Erleichterung unerträglicher Fehlreaktionen. Wir sind aber überaus kritisch gegenüber einer Dauermedikation, weil die Nebenwirkungen die Gesamtpersönlichkeit negativ verändern, und die seelische Problematik nicht gelöst, sondern nur abgedeckt wird. Das Auftreten von Gehirn- bzw. Organschäden und das Entstehen von Suchtstrukturen sind bekannt. Darüber hinaus werden bei dauernder Einnahme von Neuroleptika die Antriebskraft und der Wille zur Rehabilitation genommen. Die Tendenz, den Problemen auszuweichen, wird verstärkt, somit das Leiden manifestiert und Dauerpatient vorprogrammiert.
Die ständig wachsende Zahl unerklärbarer und unheilbarer Krankheiten führt sowohl die Psychotherapie als auch die Medizin an die Grenzen ihrer Heilungsmöglichkeiten. Demzufolge hat das Interesse an pseudo-wissenschaftlichen, aus der Esoterik, bzw. Sekten stammenden Heilmethoden ein erschreckendes Ausmaß erreicht. Von diesen Heilmethoden grenzen wir uns ab, denn diese arbeiten mit der Inanspruchnahme von okkulter Kraft. Biblische Seelsorge und Löserschaft rechnet immer mit GOTTES uneingeschränkten Möglichkeiten. Die Inanspruchnahme göttlicher Kraft ist deshalb in unserer Arbeit selbstverständlich. Diese Kraft steht uns durch Jesu Christi Kreuz und Auferstehung – durch Christi Herrlichkeit – zur Verfügung.
Für den „aufgeklärten“ Menschen unserer Zeit dagegen existiert der Begriff „Gott“, wenn überhaupt, lediglich als Chiffre für Gut. Die personenhafte Realität ist unvorstellbar geworden. Die Bibel berichtet uns in der Menschwerdung Jesu Christi über die personenhafte Existenz des „absolut Guten“.